13. Warum bist du, du?

Welche interessante Frage. Warum ich ich bin. Das ist gar nicht mal so einfach. Ich finde die Feststellung, dass ich ich sein soll, ja schon sehr verwegen. Es gibt ja auch diverse Coachings, die dir näher bringen sollen oder wollen, dass du einfach nur du sein sollst, denn das wäre am einfachsten. Ich halte das ja für totalen Quatsch, denn die eine einzige und wahre Sabine gibt es gar nicht. 

Ich bin

  • Tochter (auch wenn meine Eltern beide schon gestorben sind)
  • Mutter
  • Oma
  • Ehefrau
  • Freundin
  • Arbeitnehmerin (in zwei sehr unterschiedlichen Jobs, die mir beide Spaß machen)
  • Selbständige (nur nebenberuflich, aber das war auch schon anders)
  • Bürgerin
und jede dieser "Rollen" wirkt sich auf mich aus. Ich bin als Ehefrau, die (hoffentlich) Freundin, Gefährtin, Geliebte und Vertraute ist, ein anderer Mensch als ich als Mutter bin. In meinen beiden Angestelltentätigkeiten bin ich in dem einen Bereich im Verwaltungsbereich tätig und habe überwiegend mit Akademikern zu tun, im Nebenjob bin ich als LKW-Fahrerin unterwegs, Das wirkt sich schon auf meine Sprache und Wortwahl aus. Ich finde also, diese Frage kann man gar nicht pauschal beantworten, wer man ist. Noch schwieriger wird dann das Warum. Aber einen Ansatz habe ich, denn ich denken, ich habe vieles von dem, wie ich bin, von meinem Vater gelernt. Er hat mich eben beispielsweise gelehrt, mich sprachlich so auszudrücken, dass mich jeder verstehen kann. Sein Credo dazu war: "Wenn du etwas Wichtiges zu sagen hast, formuliere es so, dass es auch der Straßenkehrer (der Inbegriff schlechthin der 80er aus dem vergangenen Jahrhundert für bildungsferne Schicht) versteht. Tust du das nicht, ist es nicht Wichtig, was du sagst." Oder auch die Erkenntnis, dass ich mich bei schwierigen Entscheidungen fragen soll, wie die Gäste meiner eigenen Beerdigung die Entscheidung beurteilen würden. Sein Spruch dazu: "Niemand wird dann sagen, die Sabine war ein toller Mensch, weil sie einen riesigen Mercedes gefahren hat. Da zählen andere Werte, die wichtigen Werte." Mit diesen beiden Lebensweisheiten kommt man schon relativ weit. 

Also vermutlich bin ich ich, weil mich mein Vater erzogen hat und ich stetig versucht habe, eigene Erfahrungen auszuwerten und mein jeweiliges Verhalten zu verbessern. 

Danke Papa!





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